Dienstag, 27. Oktober 2009

Nachlese Hawaii

Hallo liebe Fangemeinde!

Der Alltag hat uns wieder eingeholt - die ersten zwei Arbeitstage sind absolviert.
Das erste Lauftraining nach dem Wettkampf wurde heute morgen absolviert - selbstverständlich mit der Laufgruppe! Es war mal wieder ein Erlebnis... Allerdings wird es wohl noch mehrerer Einheiten bedürfen, um alles vom Wettkampf rüber zu bringen:)
Jetzt sind gut 2 Wochen vergangen und fast alle möglichen Informationen und Reportagen zu dem Wettkampf aufgesaugt. Immer noch wieder bekommt man Gänsehaut, wenn man daran denkt oder sich Bilder ansieht. Gerade habe ich noch mit Kati die Zusammenfassung der ARD gesehen - sehr toll gemacht und ich glaube, dass die speziellen Bedingungen auf Hawaii schon gut dargestellt wurden. Ist schon ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen, das man auch dabei war und die Strapazen über sich ergehen hat lassen.

Vorerst ist nun strenge Trainingsreduktion und Regenration angesagt, auch wenn es ordentlich kribbelt :) Nächste größere Herausforderung wird der Hamburg Marathon im April nächsten Jahres sein. Eine Langdistanz ist auch geplant - wo, steht allerdings noch nicht 100%ig fest.

Um Euch noch einen visuellen Einblick in das Wettkampfgeschehen zu geben, hier abschliessend einige der offiziellen Bilder:
Dies Bild ist kurz nach Radstart gemacht - also nicht wundern, das der Typ hinter mir so dicht auffährt. Es war unheimlich voll auf der Strasse...

Dies ist das für mich schönste Bild - typisch für die Radstrecke mit dem Hintergrund. Muss auf dem Hinweg gen Hawi sein - ich seh noch recht gut aus :)
Hier sehe ich noch ganz gut beim Laufen aus - war auf den ersten Kilometern auf dem Alii Drive gen Osten....
Wie schon gesagt - ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich mir die Bilder anschaue. Und die vielen Glückwünsche in den letzten Tagen tuen auch ihr übriges, um richtig Stolz durch die Gegend zu laufen. Einmal mehr wird mir bewusst, wieviele Leute an mich gedacht haben und mir die Daumen gedrückt haben. Ich danke Euch für die einmalige Unterstützung und freue mich schon jetzt auf die persönlichen Gespräche mit Euch!
Seid alle gegrüßt aus dem kaltnassen Kiel!
Euer Iron - Sascha!

Dienstag, 13. Oktober 2009

Ironman Hawaii 2009 - 11 Stunden Selbsterkenntnis

Aloha von der selbsternannten "Sonneninsel" Maui!
Es sind nun zwei Tage vergangen, in denen ich viel Zeit hatte, über das Rennen und die Strapazen nach zu denken. Ich bin irgendwie immer noch emotional "angeschlagen", wenn ich mit Kati über die Erlebnisse dieses Tages erzähle. Ich will nun mal versuchen, alles in Worte zusammen zu fassen unnd Euch somit zumindest einen kleinen Einblick in die Geschehnisse meiner Teilnahme beim IRONMAN HAWAII 2009 zu ermöglichen:

Der Tag startete wie bei meinen anderen Langdistanz - Einsätzen recht früh. Ein Blick vom Balkon ließ dann automatisch den Puls von 45 auf 100 Schläge steigen: der gesamte Wechselbereich war schon beleuchtet und es schien so, als wenn der Ort sagen wollte, heute wird ein besonderer Tag - ein ganz besonderer! Wir bzw. ich frühstücke ausgiebig und um 4.15 Uhr treffen wir uns mit Rosi und Steffi, um zum Start-/Zielbereich zu traben...Die Sportler müssen eigentlich nicht so früh da sein - unsere beiden Mädels allerdings wollen so nah wie möglich beim Geschehen dabei sein und haben sich als Helfer angemeldet. Steffi und ich kommen durch den frühen Zeitpunkt schnell durchs sogenannte "Bodymarking" - hier wird die Startnummer auf die Oberarme geschrieben - eine ganz besondere Atmosphäre ist das hier - alle sind unheimmlich angespannt und dennoch kann man das glänzen in den Augen der Teilnehmer sehen. Die Helfer dort sind alle toll drauf - fragen einen komplett aus und wünschen unendlich oft Spaß und Erfolg...
Als wir in die Wechselzone kommen, empfangen uns unsere Mädels und geleiten uns zu den "Wettkampfgeräten" :) Das ist wirklich schön, das die Beiden so nah sind und uns beim aufpumpen der Tags zuvor abgelassenen Reifen helfen. Alles ist bei uns in Ordnung - andere haben da schon eher Probleme und finden geplatzte Reifen vor - da heißt es dann trotzdem ruhig bleiben - und das vor so einem Wettkampf... Die restliche Zeit schleiche ich dann durch die immer voller werdende Wechselzone, mache Fotos mit und von Stars der Szene, z.B. mit Mark Allen! Er hat 6 Mal den Wettkampf hier gewinnen können... Die aktuellen Profis treffen auch alle langsam ein - sind höllisch angespannt. Mit Andreas Raelert kann ich noch ein paar Worte wechseln - wir drücken uns beiden die Daumen fürs Rennen. Die Zeit verfliegt und langsam steigt dann auch die Aufregung weiter.

Gegen 6 Uhr mache ich mich dann fertig, streife meinen "Speedsuite" über und bringe meine Wechselsachen zur Abgabe - nichts darf bei den Rädern liegen bleiben. Alles was du für die einzelnen Disziplinen brauchst, muss sich in den entsprechenden Beuteln befinden. Wir machen noch einige Bilder mit unseren Mädels und auch allein und dann gehts auch schon runter zum Wasser.

Die Massen drängen sich an dem kleinen Strand und man kann das Adrenalien regelrecht spüren... Die Gesichter sind angespannt, nachdenklich und freudig...Ich drücke mir ein Gel in den Mund und schütte etwas Wasser hinterher. Den süßen Geschmack werde ich in der nächsten Stunde vermissen... Ich drücke mich ein letztes Mal mit Hilton und Steffi ab, wir wünschen uns einen tollen Wettkampf und dann gehts ab ins Wasser. Ich schwimme noch zur Kaimauer - Kati sitzt hier mit den beiden anderen Mädels. Ich kann ihr noch einen Handkuss zusenden und postiere mich dann in der 5 Reihe an der linken Aussenseite des Schwimmfeldes. Wie bei den 15 Minuten früher gestartenen Profis wird die Nationalhymne gespielt und dann ertönt irgendwann der Böllerschuß. Was dann passiert, kannte ich bis dato nicht, hatte ich aber gehört bzw. gelesen: der Ozean verwandelt sich in eine Waschmaschine! Selbst in den hinteren Reihen wird geradezu rücksichtslos geschwommen - insbesondere die Frauen (zu erkennen an einer rosafarbenen Badekappe) teilen ordentlich aus. Und nicht, das dieses Chaos irgendwann aufhört. An wirklich jeder Boje wird das Feld zusammen gezogen und die Prügelei beginnt von neuem...Ein ganz neues Erlebnis - allerdings eines von vielen an diesem Tag! Das Salz im Meerwasser entzieht mir schon nach einigen hundert Metern die Spucke aus dem Mund und ich sehne mich nach einem weiteren Gel. Das Schwimmen ist über die gesamte Strecke richtig anstrengend - man muss sich konzentrieren und seinen Rhytmus immer wieder neu finden. Nach 1.05 Stunden komme ich aus dem Wasser - ich bin nicht ganz so fertig wie in Frankfurt, aber auch ein wenig entäuscht. Ich hatte mir eine Zeit von 60 Minuten vorgenommen...
Der Wechsel klappt dann super. Ich kann das lange, nasse Shirt gut anziehen und sprinte aus dem Umkleidezelt zu meinem Rad. Hier empfängt mich meine kleine Maus - was für eine Überraschung! Kurz bevor ich los laufe gibts noch einen Schmatzer :)

Auf den ersten Kilometern werde ich wieder von hunderten Athleten überholt. Ich orientiere mich an meinem Ergomo, bleibe standhaft und drehe die erste Schleife gen Osten. Als ich die fast beendet habe, kommen mir Hilton und Steffi entgegen. Gut zu sehen, das sie auch ordentlich durchs Schwimmen gekommen sind. Irgendwann befinde ich mich dann auf dieser unbeschreiblich langezogenen Strasse gen Hawi Richtung Westen. Ich kann gut drücken, halte mich an jedem Berg zurück, verpflege mich ordentlich. Der Anstieg nach Hawi zum Wendepunkt wird dann schon richtig anstrengend. Es geht etliche Kilometer bergauf - die Sonne und die Temperaturen ziehen einem schon hier zusätzlich den Saft ordentlich aus den Beinen. Beim Wendepunkt sieht meine Durchgangszeit dann auch recht passabel aus - mein Ziel, den Radsplit nach 5:30h zu beenden, könnte klappen.
Was dann kam war allerdings dramatisch. Die Kilometer bergab von Hawi sind wir alle noch mit über 60 km/h runter gehämmert. Das sind vielleicht 10 km gewesen. Dann beginnt wieder die übliche Topografie mit den vielen Hügeln und wenigen Kurven. Zusätzlich blässt uns dann aber ein stetiger Wind entgegen. Nach weiteren 20 km werden meine Beine Pudding, meine Arme fühlen sich schlapp an - ich kann mich kaum auf dem Rad halten. Ich habe einen höllischen Einbruch, den ich mir nicht erklären kann. Und dann der Wind, die Berge, die Sonne, die gerade Strasse...ich bin ziemlich am Ende. Ich drücke mir gleich zwei Gels rein und schütte mich bei den folgenden Verpflegungsstationen mit Flüssigkeit zu. Aber es wird nicht besser. Allerdings geht es vielen um mich herum so - etwas beruhigender! Ich erwarte jeden Moment das Überholmanöver von Hilton und Steffi - aber es sollte dauern...
Ich quäle mich über eine Stunde ohne Druck in den Beinen. Hier rufe ich mir dann immer wieder die Unterstützung der vielen Leute bei uns zu Hause in Erinnerung. Ich kann mir förmlich vorstellen, was sie denken und reden, wenn sie nun die Zwischenzeiten sehen... Ab und zu habe ich dann wieder gute Phasen - insgesamt jedoch fühle ich mich völlig ausgelaugt. An den Marathon will ich da noch gar nicht denken. Die letzten Meilen ziehen sich dann unbeschreiblich in die Länge. Irgendwann komme ich beim Energy - Lab vorbei - hier muss ich noch laufen! Mir wird fast schlecht. Hier überholt mich dann Hilton - er motiviert mich kurz und zieht dann ab, als wenn das Rennen gerade begonnen hat...

Auf den letzten Metern gen Kona haben wir etwas Rückenwind, ich kann wieder Kräfte sammeln, fühle mich etwas besser. Als ich dann vom Rad absteige, fühlen sich meine Beine komplett leer an - ich bewege mich irgendwie ins Wechselzelt, kann relativ schnell wechseln und dann gehts auf die Laufstrecke. Ganz anders als wie bei meinen bisherigen Langdistanzen muss ich mich heute nicht beherrschen, zu schnell anzugehen. Ich habe ein richtig schlechtes Gefühl. Kati, Rosi, Thomi und Steffi jubeln mir von der Seite zu - das gibt wieder etwas Energie und ich nehme die erste Laufschleife auf dem Alii - Drive gen Osten in Angriff. Zum Glück hatten wir uns das ja schon angesehen, dennoch kommt mir die Strecke doppelt so lang vor. Der Wendepunkt will nicht kommen, dafür aber immer wieder ein neuer Berg... Irgendwann kommt die erste Verpflegungsstation (Aid - Station). Ich entschliesse mich sofort, bei jeder zu gehen und soviel aufzunehmen, wie geht. Ich schütte mir Eiswürfel vorne und hinten ins Oberteil, Wasser auf den Kopf und Arme, greife mir Wasserschwämme. Das tolle kühlende Gefühl hält gut 4 Minuten an, dann ist fasst alles verdunstet. Es ist unglaublich heiß - ich fühle mich die ganze Zeit, als wenn ich vor Hitze platze. Nach den ersten 10 km kann ich nicht mehr, muss kurze Gehpausen einlegen. Ich fühle mich unheimlich schlecht, könnte heulen. Was ist bloß los heute? Das ständige "You looking gooooodddd!" oder "Great Job" der vielen Zuschauer in diesem Bereich der Strecke können mir irgendwie nicht helfen....
Ich schleiche die Palani Road hoch - hier gehen allerdings fast alle... Meine "Vor-Ort-Fans" erwarten mich, motivieren mich - ich bin jedoch komplett am Boden. Zu diesem Zeitpunkt kann ich mir nicht vorstellen, das Rennen zu beenden! Auf dem Highway halte ich Ausschau nach Gleichgesinnten und finde Chris - einen Australier. Nach eine paar Wortwechseln wird klar, das er das selbe Problem hat. Wir entschliessen uns, zusammen die nächsten Meilen anzugehen. Die Unterhaltung mit ihm lenkt gut ab, mir geht es mit jeder Aid - Station besser. Die Strecke bis zur Einbiegung zum berüchtigten Energy - Lab zieht sich unendlich - einfach wieder nur geradeaus und wieder diese Hügel...Wir schaffen es dennoch. Hilton kommt mir dann schon relativ früh entgegen gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt geht es mir dann wieder recht gut und ich bin sicher, das ich das Rennen beenden werde. Die Frage ist nur wann...
Ich wende gemeinsam mit Chris - ungefähr eine halbe Meile vorher sehe ich noch Steffi - und zwar gehend etwas trinken...Den Weg raus aus dem Hitzekessel empfinde ich nicht so schlimm, wie ihn viele beschrieben haben. Das kann allerdings auch an meiner nun wieder sehr guten Verfassung liegen. Ich schaue auf die Uhr, rechne nach und ich entschliesse mich, nun wieder auf Tempo zu gehen, um mein Ziel, das "Daylight - Finish" noch zu erreichen. Ich kann meine Puls wieder hochziehen und fliege jetzt förmlich über die Strecke. Mit jeder Aid-Station wächst meine Hoffnung, es doch noch zu schaffen. Ich muss unheimlich beissen, um den Split von etwas mehr als 8 Minuten auf eine Meile zu halten. Ich überhole nun endlich wieder und das motiviert zusätzlich. Am Horizont suche ich ständig nach Steffi - er ist leider nicht zu sehen...
Die letzten Meter die Palani Road runter sprinte ich förmlich und überhole Andreas Niedrig - ihr kennt ihn vielleicht aus dem Film und Buch "Vom Junky zum Ironman". Nun motiviere ich und er schreit, ich solle langsam laufen und es geniessen :) Nach einer links und zwei Rechtskurven laufe ich auf dem Alii - Drive Richtung Ziel. Hunderte Menschen schreien, jubeln - ich fühl mich wie im Himmel... Kurz vor dem Ziel stehen Kati, Rosi, Thomi und Steffi - ich klatsche ab, bekomme einen Schmatzer und laufe dann überglücklich nach 10:54:39 h durchs Ziel. Dahinter steht Steffi - er ist 44 Sekunden (!) vor mir eingelaufen...Schade, das wir das nicht gemeinsam gemacht haben.

Zusammen mit Steffi hole ich mir dann die Medaille ab - Kati und die anderen kommen auch dazu und wir liegen uns alle in den Armen. Ich habe es tatsächlich geschafft - mir hallt immer noch der Spruch vom Moderator " You are an Ironman" im Ohr...Wir geniessen die nächsten Minuten, erzählen uns die Erlebnisse vom Wettkampf, machen Bilder und dücken uns immer wieder ab... Dann kommen auch schon die ersten Anrufe aus Deutschland - wirklich unglaublich Eure Unterstützung!
Nach vielen tollen Minuten hole ich noch wie benommen meine Wechselbeutel, das Rad und wir machen uns auf den Weg ins Hotel. Richtig glauben kann man es nicht, dass man schon durch ist - viele laufen noch auf der Strecke um diese Zeit!
Irgendwann finden sich ein paar ruhige Minuten, um über den Wettkampf nach zu denken und letztendlich bleibt kurzgefasst folgendes hängen:

Das war das mit Abstand Schlimmste, was ich bis dato bei einem Wettkampf durchgemacht habe. Die beiden Einbrüche beim Radsplit und beim Laufen, die mentale Niedergeschlagenheit, die unbeschreibliche Hitze und der Wind beim Radfahren haben mir wirklich alles abverlangt. Ich weiß jetzt, das man nie aufgeben darf - auch wenn es noch so schlecht läuft. Man muss ruhig bleiben, an sich glauben, an die vielen Leute denken, die mit einem mitfiebern und vor allem, das Ziel nicht aus den Augen verlieren!

Ich habe es geschafft - "I´m an IRONMAN" - und das mit Eurer Unterstützung!

VIELEN, VIELEN DANK!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Montag, 12. Oktober 2009

Schon wieder unterwegs...

Hallo Ihr da in der Ferne!

Ich kann mir vorstellen, das Ihr gerne den Bericht zum Rennen lesen wollt - leider habe ich Gestern irgendwie keine Zeit gefunden, mich damit zu beschäftigen. Es war einfach noch zuviel
los... Erst haben wir die offiziellen Bilder abgeholt, dann haben wir mal wirklich einfach abgehangen (Hang loose :)) und abends war dann noch die Awards - Party mit anschliesender inoffizieller Party im LuLu´s - der wohl einzigen "Discothek" hier in Kona...Alles sehr lustig, aufregend und emotional...Jetzt essen wir noch schnell Frühstück im Lava Java und dann gehts auch gleich zum Flughafen und ab nach Maui - olé!

Wir melden uns von da - und dann gibts auch den detailierten Bericht!

Bitte entschuldigt die Verzögerung!

Aloha aus Kona!

Kati und Sascha

Sonntag, 11. Oktober 2009

Der Tag danach....

Aloha Ihr da drüben im fernen Deutschland...

Erst mal vielen Dank für diese wirklich unglaubliche Unterstützung und die vielen Glückwünsche!
Eure Gedanken haben mich diesen wahnsinnigen Wettkampf überstehen lassen und vor allem auf den letzten Kilometern noch mal richtig fliegen lassen...Aber dazu später mehr.

Es war alles im allem die größte Herausvorderung in meinem bisherigen Triathleten - Leben. Man kann es nicht beschreiben, diese unglaubliche Belastung durch die Temperaturen und den Wind, der uns fast auf der gesamten Rückstrecke des Radsplits entgegen blies... Das laufen war ein absoluter Graus - zumindest zu Beginn und ich konnte mir nicht vorstellen, das Ding überhaupt zu finishen. Ich habe eine ziemlich lange Gehpause einlegen müssen und mich dann mit einem Gleichgesinnten zusammen getan und die nächsten 20 km absolviert. Irgendwann kam der Wille und auch die Kraft zurück und ich konnte richtig Gas geben - so wie ich es gewohnt bin... Der Wunsch, das Ziel bei Tageslicht zu durchlaufen hat mich dann vorangetriben und letztendlich hat es ja dann auch gklappt - einfach der reine Wahnisnn!

Was ich mitnehme ist, das bei einem solchen langen Wettkampf alles passieren kann und man auch wieder zurück kommen kann - man muss nur daran glauben und ruhig bleiben!

Nochmals vielen Dank für die Unterstützung - ich hab mich riesig gefreut, die vielen Kommentare zu lesen!

Ein detailierter Rennbericht folgt!

Jetzt heißt es: " You are an IRONMAN" - da kriegt man Gänsehaut :)

Freitag, 9. Oktober 2009

Die letzte Stunden...

Heute, Freitag, haben wir es ja schon ruhig angehen lassen - und auch so weiter gemacht:)


Die Massage war super und hat gewirkt... Ich kann mich endlich wieder komplett schmerzfrei bewegen...Meine Hoffnung auf einen guten Wettkampf ist wieder etwas gestiegen.


Heute Nachmittag hat der Wind extrem aufgefrischt - da kann man nur hoffen, dass das morgen nicht auch so ist oder wenn dann wirklich erst später am Tag. Steffi hat schon etwas früher am Nachmittag das Rad und die Wechsel - Beutel eingecheckt - ich bin gegen 16 Uhr da. Alles hat reibungslos geklappt - super organisiert! Verrückt ist, das beim reinschieben des Rades ungefähr 20 Personen sitzen und sich die Marke von den verschiedenen Fahrradkomponenten, Helm, Radschuhe etc. aufschreiben - nur um im nachhinein dann eine prozentuale Verteilung darstellen zu können... Jetzt wir es auf jeden Fall ernster - nur noch gut 12 Stunden und wir stehen auf... Die Mädels müssen schon um 4.30 Uhr vor Ort sein - schließlich sind sie als Helfer eingetragen... Für uns beginnt der Wettkampftag um 4.45 Uhr mit dem Bodymarking und dann werden wir wohl unendliche Minuten warten, bis es endlich los geht... Ich mag gar nicht dran denken...



Ich/wir danken Euch für die tollen Kommentare und die wahnsinnige Unterstützung aus dem fernen Heimatland... Man bekommt Gänsehaut, wenn man es liest :)

Ich werd morgen genug Zeit haben, um mir alle Eure Wünsche wieder ins Gedächtnis zu rufen!

Aloha und Hang loose...

Die Ruhe vor dem Sturm

Es ist Freitag Morgen und die Ruhe hier in Kona ist beängstigend - alle sind anscheinend irgendwie schon beim Wettkampf... Kaum einer ist auf der Schwimmstrecke zu sehen... Die meisten sitzen so wie wir in Cafe´s und ruhen sich aus - zumindest körperlich :)

Meine Wettkampfutensilien sind gepackt - ständig geht man alles noch mal in Gedanken durch - bloß nichts vergessen...Heute früh hab ich dann noch mehrmals das Anziehen meines langärmligen weißen Oberteils geübt - wenn es nass ist, geht es recht gut und ich entschliesse mich, die zusätzlichen 30 Sekunden zu investieren...Ich erhoffe mir einen etwas besseren Sonnenschutz und auch eine gute Kühlung, wenn ich Flüssigkeit darauf kippe...Wir stopfen uns nochmal ordentlich am Frühstücksbuffet den Magen voll - ein letztes Mal...Gleichzeitig nehmen wir uns das Frühstück für morgen früh mit - so müssen wir nicht noch runter:)

Heute Mittag habe ich noch einen Termin bei der Massage - hoffentlich schlägt sie etwas an - habe ständig ein ziehen in meinem rechten Oberschenkel...
So langsam bin ich richtig aufgeregt :) Nach den vielen Eindrücken der letzten Tage habe ich meine Ziele für den Wettkampf stark relativiert: "Daylight - Finish" ist angesagt! Das bedeutet, unter 11 Stunden zu bleiben! Die Rad- und Laufstrecke ist so beeindruckend, das ich mich zwingen muss, postiv zu denken und keine Angst aufkommen zu lassen...Ich stelle mir immer zu den Zieleinlauf vor - ich hoffe, das hilft in wirklich schwierigen Momenten beim morgigen Rennen! Natürlich hilft es mit Sicherheit auch, zu wissen, das so viele zu Hause an mich bzw. uns denken und mit uns in der Ferne fiebern... Ich werd mir das im Rennen wohl öfters vor Augen führen :) Ein tolle Gefühl zu wissen, das so viel an uns denken!!!!


Jetzt bereiten wir uns langsam auf den "Check In" aller Wettkampf - Sachen vor - ich werde gegen 16.30 Ortszeit das Radel abgeben - bis dahin bin ich sicherlich noch mehrfach vor Aufregung auf Toilette gegangen :)


Abschließend noch mal die entscheidenden Infos:


Startnummern:

Sascha: 1460

Stefan: 762


Start MEZ: 19 Uhr (bitte beachten - hatte zu Beginn mit nur 11 Stunden Zeitverschiebung gerechnet)


Internetadresse:




Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Party! Vielen Dank für die unglaubliche Unterstützung!


Aloha


Kati und Sascha, Rosi und Stefan!

Letzte körperliche Betätigungen

Gestern - am Donnerstag Morgen - sind wir mit gefühlt allen anderen Startern noch mal kurz schwimmen gewesen - ein wahnsinniger Auflauf... Auch die Profis wie Faris und auch Andreas Niedrig gesellen sich dazu - wir sprechen natürlich beide direkt an und machen Fotos... Danach können sie sich für ein paar Minuten nicht mehr aus der Schaar retten :)
Schwimmen lief super - man gewöhnt sich etwas an das Salz und den, wenn auch geringen, Wellengang. Beim Rückweg muss man ziemlich aufpassen, nicht mit heraus schwimmenden "Gegnern" zu kollodieren - wirklich viel los im Wasser.
Danach machen wir uns "Fein" - der "Underpants - Run" ist zu absolvieren... Manche haben sich extra schöne Unterhosen zugelegt... Wir wählen dann doch eher die "Standard - Variante"...Somit fallen wir gar nicht auf, wurden aber trotzdem von einigen Mitstreitern angesprochen und haben unsere Handynummern ausgetauscht :). Dieses Jahr sind ungewöhnlich viele Teilnehmer - ein tolles Erlebnis :) Allerding sieht man überall die durchtrainierten Körper - da kann man schon mal Angst bekommen - vor allem, wenn die gleiche Armbandfarbe zu sehen ist - sie zeigt an, das derjenige in der gleichen AK startet :) Auf dem Rückweg nehmen wir abermals die Messe mit und decken uns mit unterschiedlichsten Werbegeschenken ein.

Am Nachmittag nutzen wir die trainingsfreie Zeit und fahren zu einem wirklich tollen Strand - so wie man ihn sich vorstellt - mit Palmen, klares blaues Wasser, tolle Brandung... Wir sind begeistert...Der Tipp von Dirk war super :) Als wir im Wasser sind, schwimmen wir mit einer Schildkröte - Kati hat sich leicht erschrocken, als sie ganz dicht neben uns auftaucht... Letztendlich ein unglaubliches Erlebnis :) Wir geniessen die abgelegenheit des Strandes in vollen Zügen - jeder auf seine Art: die Sportler liegen im Schatten und gehen in Gedanken den Wettkampf durch, die Mädels liegen in der Sonne... Um 17 Uhr treten wir den Rückweg durch die Lava - Landschaft an - es sieht aus wie auf dem Mond :) Am Berg hinter Kona hängt den ganzen Tag eine riesige dunkle Regenwolke - an der Küste fällt kein einiziger Tropfen Wasser vom Himmel - schon verrückt.
Den Tag lassen wir in einem Italiener inclusive Carbo - Loading ausklingen...In Gedanken bin ich schon die ganze Zeit beim Wettkampf - mal sehen, wie es morgen wird:)

Grüße aus Kona

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Erstes und letztes Radtraining am Mittwoch

Am Mittwoch haben wir es dann nicht mehr ausgehalten - aber der Trainingsplan hat es auch hergegeben: Radfahren, gut 1 1/2 Stunden...Nach ausgiebigem Frühstück bin ich mit Steffi los. Allerdings sind wir nicht weit gekommen: Steffi musste unbedingt noch mal seine Fingerfertigkeit testen und eine bzw. zwei Reifenpannen beheben...


Nach bestimmt 20 Minuten saßen wir dann für eine gute Stunde auf dem Rad und sind die Strecke Richtung Hawi langgebügelt. Die Sonne bratzte ordentlich und auch Wind war da - jedoch für hiesige Verhältnisse relativ gering. Wir konnten ordentlich drücken und das Wasser lief nur so aus dem Helm! Sehr beeindruckend, diese unendlich scheinenden Geraden mit den unzähligen Hügeln... Die Strecke ist voll mit anderen Athleten und die Anspannung wächst weiter. Wie wird man sich wohl im Wettkampf hier fühlen?
Anschliesend sind wir noch in östlicher Richtung unterwegs - wollen den Wendepunkt beim Laufen ansehen. Das war auch wichtig - ich hätte nicht gedacht, das dieser Abschnitt so lang ist. Gut 8 km sind es in eine Richtung - das unterschätzt man schnell...
Die Mädels liegen den ganzen Vormittag am Pool und lassen sich von der Sonne ordentlich bräunen - als wir zurück kommen, sind sie kaum wieder zu erkennen :)

Danach gehts zur Regestrierung - ein toller Moment und man wird herzlichst Begrüßt und ständig schon jetzt motiviert... Jetzt wird einem bewußt, das es nicht mehr all zu lange dauern kann :) Wir nutzen dann noch die Gelegenheit und decken uns mit allerhand IRONMAN - Stuff ein - Steffi ist kaum zu bremsen...

Als wir damit fertig sind fahren wir mit den braungebrannten Mädels noch zum Turtel - Beach. Leider ist ziemlich starker Wind aufgekommen und das Wasser ist ordentlich aufgewühlt. Wir gehen dennoch rein und können ein paar Fische sehen und fast greifen...Turtels sehen wir leider nur von Land aus. Das Wasser ist hier teilweise so flach, dass man ganz gerade im Wasser liegen muss, um sich nicht an den Steinen oder Korallen zu schneiden. Leider passiert es dennoch - speziell Kati hat schöne Schnittwunden am großen Zeh :( Was für ein Geheimtipp :) Egal - lustig war es dennoch...Abends treffen wir uns mit Hilton und Anne und essen zusammen Abendbrot - ganz dicht am Wasser und bei bester hawaiianischer Musik und Tanz... Ein weiterer aufregender Tag auf Hawaii geht zu ende...


Viel Grüße nach Hause!


Kati und Sascha

Der Dienstag

Moin Ihr Lieben in Deutschland!

Endlich habe ich wieder etwas Zeit zum schreiben gefunden - irgendwie hat man die ganze Zeit was zu tun :)

Am Dienstag sind wir ja wie schon geschrieben zum Volcano Natinal Park gefahren. Auf dem Weg dahin und zurück hat es auch schon mal geregnet - mal was anderes als nur Sonne... Egal was der Wetterbericht schreibt - hier in Kona ist es eigentlich immer gut 30 - 35 °C warm und die letzten zwei Tage waren kaum Wolken am Himmel. Ein guter Vorgeschmack auf den Samstag...

Der Vulkan an sich war super Eindrucksvoll - auch wenn wir Lava selbst nicht sehen konnten. Aus jeder Erdspalte dampfte es ordentlich und auch der Schwefelgeruch war interessant :)
Leider hatten wir kaum Zeit, länger beim Vulkan zu bleiben - um 17 Uhr war die Nationenparade angesetzt - da wollten wir natürlich dabei sein. So richtig viel war jedoch nicht los - vor allem Staaten wie Agypten oder Finnland mit nur einem Teilnehmer machten etwas mehr aufsehen...Deutschland ist mit 227 Teilnehmern auf Platz zwei hinter den Amis...
Den restlichen Abend haben wir ganz gemütlich ausklingen lassen - im Lava Java...Einfach herrlich mit den ganzen anderen Verrückten hier abzuhängen. Man spürt die Anspannung :)
Aloha


Dienstag, 6. Oktober 2009

Die ersten Tage

Der Montag begann ganz früh - irgendwie konnte keiner so richtig schlafen... Um 6 Uhr sind wir aus den Federn und zum Schwimmstart gegangen. Wir waren nicht die einzigen - viele Profis geben sich hier die Ehre - aber noch viel mehr Agegrouper stürzen sich um diese frühe Zeit in den gut 25°C warmen Pazifik. Man muss sich schon umgewöhnen - sehr hoher Salzgehalt, hohe Temperatur und dann die Wellen - wenn auch klein. Ich nutze das heutige schwimmen für die letzte längere Einheit und schwimme bis kurz vor die Wendeboie und merke, das es schon besondere Gegebenheiten hier sind: Das Wasser trocknet ordentlich den Mund aus und die normalen bekannten Scheuerstellen werden durch das Salz zu ausgereiften Hautirritationen. Am Wettkampftag muss da unbedingt Vaseline drauf! Insgesamt ein gutes Abschlußtraining.

Danach gehts zum Frühstück - nach 3-5 maligem auffüllen des Tellers sind wir langsam satt. Anschliessend gehts kurz durch Kona und dann zur Autovermietung. Von da starten wir zur Streckenbesichtigung. Ich bin schon nach wenigen Kilometern schwer beeindruckt. Nicht nur das es ordentlich windet und die Sonne brennt - auch die vielen lang gezogenen Hügel hatte ich so nicht erwartet. Aber irgendwie müssen die gut 1500 Höhenmeter auf der Strecke ja zusammen kommen. Zusätzlich ist die Strasse wirklich wie mit dem Lineal gezogen - nur 4-5 Kurven auf der ganzen Strecke sprechen Bände. Das wird körperlich und mental eine große Herausforderung - das wir mir hier wieder richtig bewusst. Ständig fahren wir an Athleten auf Rädern vorbei und es kribbelt gut in den Beinen - aber wir müssen noch etwas regenerieren und am Mittwoch wollen wir dann mal eine Runde drehen.
Auf dem Rückweg halten wir bei der größten Rinderranch Nordamerikas an - allerdings ist am Montag Ruhetag. Dennoch war es interessant. In Kona kann ich dann noch die fehlende Wettkampfkleidung kaufen - nun ist alles perfekt!

Jetzt - am Dienstag morgen - sitzen wir im Lava Java - dem angsagten Cafe hier in Kona. Zusammen mit Stadler und Bracht geniessen wir den Kona Kaffee und beobachten die Delfine. Wunderbar.

Heute gehts dann zum Vulkan und abends ist die Nationen - Parade. Mal sehen wie es wird.

Schönen Tag bzw. Nacht :)

Kati und Sascha

Montag, 5. Oktober 2009

Die Anreise

Wir sind angekommen!
Zwar nach gut 22 Stunden Reisezeit, dennoch glücklich und im nachhinein verging es dann doch schneller als gedacht. Vielleicht lag es auch an dem tollen Verabschiedungskomitee :) Wir haben uns jedenfalls riesig gefreut, dass wir so schön verabschiedet wurden!

Beide Flüge waren restlos ausgebucht. Ab LA sah man dann schon anhand mehrerer Fluggäste, zu welchem eigentlichen Ziel es hier ging...die Stewardessen waren begeistert und selbst der Kapitän wünschte uns nach der Landung noch alles Gute für den Wettkampf.

Als wir dann endlich in Kona ankamen, war es zwar schon dunkel - dennoch wurden wir traditionell mit den Blumenketten - den sogenannten Leis - begrüßt. Herrlich!

Nach dem Einchecken im Hotel haben wir dann noch wie verabredet mit Rosi und Steffi einen Drink zu uns genommen - ebenso wie am Morgen auf dem Frankfurter Flughafen. Die Beiden sind dann allerdings über San Fransisco geflogen.

Ein unheimlich stressiger Tag ging zu Ende - mit dem guten Gefühl, da zu sein, wo so viele hin wollen...

Aloha
Kati & Sascha

Freitag, 2. Oktober 2009

Hinweise zum Wettkampf

So langsam wird es spannnender - die Sachen sind so gut wie gepackt. Das Fahrrad hat auch einen schönen Platz gefunden:


Morgen gehts dann gen Frankfurt und am Sonntag morgen um 10 Uhr heben wir ab, um über Los Angeles nach Kona zu kommen. Dort werden wir um 19 Uhr landen. Leider sind wir nicht nur 9 Stunden sondern gut 20 Stunden unterwegs - schließlich ist ja die Zeitverschiebung einzukalkulieren :(.

Ich will hier noch mal die Gelegenheit nutzen, die allgemeinen Daten zum Wettkampf bereitzustellen:

Tag: 10.10.2009
Start: 7 Uhr - nach MEZ: 18 Uhr
Ende: wenn alles gut läuft gegen 17 - 17.30 Uhr Ortszeit - MEZ 4 - 4.30 Uhr

Verfolgen könnt Ihr den gesamten Wettkampf per Livestream und Liveticker unter folgendem Link:

http://ironman.com/

Meine Startnummer: 1460

Unter dem Liveticker könnt Ihr während des Wettkampfes relativ zeitnah meine Durchgangszeiten verfolgen.

Ich wünsche Euch jetzt schon viel Spaß!

Gute Nacht erst mal!

Sascha

Mittwoch, 30. September 2009

Meine morgendliche Laufgruppe

Wie ich schon öfters erwähnt habe, ist die Vorbereitung auf Langdistanzen mit erheblichem Zeitaufwand über einen langen Zeitraum verbunden. Da schwankt die Motivation schon mal und hilft ungemein, Leute um sich zu haben, die einen dann wieder aufrichten und "antreiben".

Neben meiner kleinen Maus - die meine Launen eigentlich ständig direkt "erlebt" und mich dennoch in den letzten Jahren wirklich unglaublich unterstützt - gibt es in Kiel eine kleine, aber eingeschworene Laufgemeinde, die sich bei jedem Wetter (!) am Dienstag und Donnerstag Morgen um 6.30 Uhr an der Kieler Förde trifft. Wenn sich alle zu dieser Zeit aus dem Bett quälen konnten, sind wir schon mal 8 - 9 Verrückte, die dann nicht nur einfach laufen gehen, sondern auch mit unterschiedlichsten Theorien die Leistungen von Gruppenmitgliedern als auch von Personen des öffentlichen Lebens bewerten und einordnen. Zusätzlich werden natürlich auch allgemeine Themen des Alltags besprochen und wirklich wertvolle Hinweise an die sich offenbarende Person geliefert. In dieser Gruppe ist es also wichtig, nicht nur sportlich Aktiv sondern auch politisch, wirtschaftlich und wissenschaftlich auf der Höhe der Zeit zu sein.

Ab und zu wird auch das mehr oder weniger friedliche "Nebeneinanderlaufen" an der zu diesen Zeiten herrlich ruhigen Förde durch Unmutsäußerungen weniger glücklicherer Fahrradfahrer gestört - was dann bei den darauffolgenden Einheiten gern zurückgegeben wird. Einfach wunderbar.

Sinn dieser Gruppe ist es natürlich, sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. Die einen denken dabei nur an Laufen, andere an Triathlon und wieder andere an richtig lange Laufen...Dieses Jahr hatte sich die Gruppe aus Individualisten dann mal vorgenommen, ein Event gemeinsam zu absolvieren. Was bietet sich da besser an, als ein Staffelmarathon in der näheren Umgebung? Um den Reiz und Ansporn zu erhöhen, wurde eine eigene Wertung geschaffen: die Hosenträgerwertung! Der Hintergrund soll hier nicht weiter erläutert werden, es sei nur gesagt, das diese Wertung höher anzusetzen ist, als ein Gesamtsieg oder Spitzenplatz bei Einzelwettkämpfen :)

Es kam wie es kommen musste - wir landeten erwartungsgemäß ziemlich weit vorne (10. Platz!) - das durchnittliche Niveau unserer Laufgruppe ist schon beeindruckend. Wir hatten wirklich viel Spaß, insbesondere bei der Vergabe der Hosenträger anschließend machten wir der eigentlichen Siegerehrung doch erheblich Konkurrenz. Ein toller Tag - zumal ich die interne Wertung gewinnen konnte und somit stolzer Besitzer mehr oder weniger goldener Hosenträger bin. Um den Druck etwas zu erhöhen, wurde für die Staffel im nächsten Jahr beschlossen, durch Qualifikationszeiten das Niveau der Mannschaft und damit auch die Wahrscheinlichkeit eines Gesamt-Podiumplatzes zu erhöhen. Ich bin gespannt.

Die letzten Läufe vor einem Wettkampf werden dann gerne zu Aufmunterungen aber auch zur realistischen Einschätzungen der jeweiligen möglichen Leistung genommen - so bleibt man immer schön auf dem Boden der Tatsachen:)! Einziges Manko unserer tollen Truppe ist das fehlen von weiblichen Mitgliedern - trotz erheblicher Bemühungen ist es uns bis dato nicht gelungen, diesen Umstand zu ändern. Aber vielleicht ist es auch gut so - man möge sich nicht vorstellen, was Frauen bei soviel geballter Sportlichkeit, Intellegenz und purer Natürlichkeit zu dieser frühen Stunde machen würden...

Ich bedanke mich für die vielen gemeinsamen Laufkilometer in den letzten Jahren und freue mich schon jetzt auf weitere!

Sascha

Dienstag, 29. September 2009

Neues Wettkampfmaterial

Als ich am 26. Juli nach meinem Einsatz beim Hamburg - Triathlon über die Messe schleiche, treffen wir am Stand von Pearl Cycles den Henrik - er betreibt den Radladen PICOCYCLES in Kiel. Wir begrüßen uns kurz und kommen schnell ins Gespräch, als wir - das sind Dirk Lonnemann und ich - meine Reise nach Hawaii ansprechen. Ich erkläre Ihm, das ich gern mit enem Zeitfahrrad auf Hawaii antreten würde - mir aber finanziell die Hände etwas gebunden sind. Er ist sofort begeistert und verspricht mir, sich mit den anderen Teilhabern zu besprechen und mir dann einen Vorschlag zu unterbreiten. Einige Tage später bin ich bei Ihm im Laden und stehe vor meinem neuen Rahmen. Er macht mir ein unheimlich gutes Angebot - ich schlage sofort ein. Am nächsten Tag lasse ich Ihm meinen Designwunsch zukommen - es sollte schon was auffälliges sein - um auch etwas Werbung machen zu können...Das ist das tolle an den Perl - Rädern: Du kannst dein eigenes Design kreieren! Ein paar Tage später hängt der Rahmen dann im Geschäft und zwei weitere Tage später ist mein neues Rad aufgebaut.
Schon bei der ersten Testfahrt ist offensichtlich, wofür das Ding da ist: zum schnellen fahren! Ich sitze jetzt mit wesentlich mehr Überhöhung erheblich aerodynamischer auf dem Rad. Dennoch ist es bequemer als das "Alte" - man sitzt schön "zusammengekauert" auf dem Radl.

Ich muss nur wenige Einstellungen vornehmen und geniesse jeden Kilometer mit dem "Neuen".
Auch die letzte längere Radeinheit am letzten Wochenende von 4 1/2 Stunden waren richtig toll und ich konnte ohne Probleme fast durchgehend die Aeroposition halten - mit einigen ordentlichen "Drückerpassagen" mit Steffi zusammen. Ich bin völlig begeistert und mein Motivation ist auch wieder zurück :)
Zusätzlich hat mein Schwager Andre mir dann noch den ersehnten Aerohelm vom Radhaus Rostock mitgebracht - vielen Dank an Micha Tesch! Der Schweiß von Raeli macht richtig aggressiv :) . Jetzt ist meine Wettkampsausrüstung fast vollständig - ich warte nur noch auf meine neue Hose... Die sollte aber die Tage auch noch eintreffen...


Last es Euch gut gehen.


Euer Sascha

Montag, 28. September 2009

Slotvergabe Frankfurt

Am Morgen nach dem Wettkampf genossen wir das unglaublich teure Frühstücksbuffett im Hotel – gemeinsam mit Kati´s Eltern. Nachdem die Speicher wieder gefüllt waren, ging es dann auch direkt zur Siegerehrung – allerdings nicht ohne vorher noch zum Bankautomaten zu rennen und ein paar Euros abzuholen – man kann ja nie wissen und die Hoffnung stirbt zuletzt...Es sollte viel aufregender als der Wettkampf am Vortag werden!

Als wir ankommen, öffnen sich gerade die Türen der Eissporthalle und die mehreren hundert Personen drängen in die Halle. Etwas später wird klar warum: Es gibt richtig lecker was zu Essen. Ich hätte mir die Beschreibung von der Awardsparty doch noch mal durchlesen sollen :) Deshalb auch der hohe Eintrittspreis. Wir stopfen die letzten leeren Ecken unserer Mägen mit den Köstlichkeiten und lauschen der Siegerehrung der Profis.

Es ist toll zu sehen, das Raeli Vierter geworden ist – trotz seiner Magenprobleme beim Laufen. Er konnte „nur“ noch einen 2:48h - iger Marathon laufen...wahnsinn diese Jungs.

Anschliessend beginnt dann endlich die Slotvergabe. Gestartet wird bei den älteren Altersklassen (AK) und dann geht’s immer weiter runter. Schon bei den etwas höheren AK´s wird offensichtlich, das ich mit meinem 20. Platz und 14 zu vergebenden Slot mit viel Glück einen ergattern könnte. Es verzichten einige auf ihr Startrecht für Hawaii.

Die Vergabe zieht sich unendlich in die Länge. Da jeder Sportler mindestens dreimal aufgerufen wird, vergehen ewige Minuten, ja Stunden, bis endlich meine AK dran ist. Um 15 Uhr geht’s dann endlich mit der AK M30 los. Die Ersten sagen alle schnell zu – ab der Pos. 5 verzichten dann schon einige und meine Hoffnung steigt. Ich kann schon ewig nicht mehr sitzen und laufe in der ganzen Halle hin und her. Bis zum 16. Platz sagen 5 Leute ab – es muss also nur noch einer absagen, um meinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen! Schnell sagen dann aber der 17. und 18. zu, so das ich vor Spannung wie ein Rumpelstielzchen umherlaufe. Dann der Schock: Sie machen noch eine Pause! Wieder 5 Minuten warten und dann der Aufruf des 19. – ein Däne: Lars Ole Thomsen – seitdem mag ich Dänen noch mehr! Er ist nicht in der Halle – das wird schnell deutlich und ich laufe zu meiner Kleinen und wir feiern schon jetzt - obwohl noch zum dritten Mal der Name des Dänen aufgerufen wird. Als dieser in der Liste gestrichen wird und meine Name durch die Halle schallt, rufe ich lauthals „Ja“ – als danach gefragt wird, ob ich den Slot haben will. Ich geh mit weichen Knien aufs Podium und kann es nicht fassen. Sogar meine Begleiter sind fassungslos und können nur mit Mühe ordentliche Bilder machen :)


Ein wirklich emotionales Erlebnis. Mit viel Willen schreibe ich meinen Namen in Druckbuchstaben und leiste eine Unterschrift – meine Hände zittern richtig vor Freude.
Das Geld ist auch schnell weg und ich halte wenig später meine Unterlagen für den IRONMAN HAWAII 2009 in den Händen!

Rückblickend wird mir bewusst, das ich beim Wettkampf wirklich alles richtig gemacht habe. Hätte ich auch nur zum Wasserlassen angehalten oder wäre bei der letzten Verpflegung gegangen, hätte mich der mit 16 Sekunden (!) hinter mir einlaufende und tatsächlich in meiner AK startende Sportsfreund überholt und mir womöglich den Startplatz vor der Nase weggeschnappt! Letztendlich alles richtig gemacht! Bam, Bam, Bam!

Also Leute, die Ihr vor Ort und auch in Gedanken bei mir wart – Ihr habt es geschafft, Ihr habt mich nach HAWAII getragen! Ich danke Euch nochmals für die wirklich tolle Unterstützung und weiß seit meinem eigenen Supporter – Einsatz beim Ostseeman diesen Jahres noch mehr zu würdigen, was Ihr geleistet habt!

Ich hoffe, ich kann Euch mit diesem Blog und den hoffentlich tollen Bildern und Geschichten etwas zurück geben. Seit alle umarmt......


ALOHA

Euer Sascha

Sonntag, 27. September 2009

Rennbericht IM Frankfurt

Für alle, die nicht dabei waren, hier nun eine Zusammenfassung des Wettkampfes in Frankfurt:

Es begann, wie schon bei meiner ersten Langdistanz (LD) - nämlich richtig früh: um 3 Uhr klingelt der Wecker. Ich bin sofort wach und stehe am Fenster. Sehen kann ich nicht viel - es ist stockdunkel - aber es regnet nicht. Im Vergleich zum Ostseeman also schon viel besser.
Schnell unter die Dusche und dann den ersten Kaffee runterstürzen, um auch den Verdauungstrack in Wallung zu bringen. Die am Vortag gekauften Nahrungsmittel werden mit für diese Uhrzeit ungewöhnlich gutem Hunger vertilgt. Schon jetzt trinke ich soviel Wasser wie ich mag dazu. Die Aufregung steigt mit jedem Schluck...

Wir packen zügig die Sachen - schließlich wollte ich nicht mit dem letzten Bus vom Frankfurter Zentrum zum Langener Waldsee fahren. Als wir dann im Bus sitzen, stellen wir fest, das wir wahrscheinlich die ersten Fahrgäste sind - aber besser zu früh, als zu spät.

Als wir dann am See ankommen, bestätigt sich die Vermutung - ich habe ziemlich viel Platz zum Rad- und Klamottencheck. Vereinzelt sieht man ein paar bekannte Gesichter: Frank Baalke aus Schwerin und auch Michael Krüger aus Kiel haben es anscheinend auch nicht im Bett ausgehalten.

Gegen 6 Uhr trifft dann meine gesamte Fangemeinde ein. Ich kann sie trotz des nun schon ziemlich vollen Eingangsbereiches gut an den hellblauen T-Shirts erkennen. Ich bekomme Gänsehaut und muss schon jetzt fast eine Träne verdrücken. Die Unterstützung ist schon der reine Wahnsinn und sollte mich an diesem Tag auch zu einer unglaublichen Leistung treiben...Aber dazu später.

Meine "Unterstützer" sehen alle ziemlich Müde aus - kein Wunder um diese Zeit. Es bleibt etwas Zeit zum schnacken oder besser ablenken - schließlich war ich füh hier und hab alles fürs Rennen erledigt.

Irgendwann packt es mich dann doch und ich mache mich daran, meine Körpertemperatur zu erhöhen. Ich gehe raus aus dem Getümmel und laufe locker im Wald. Als ich dann zum ersten kurzen Sprint ansetze, werde ich überholt: Chris McCormak ist schon beim Aufwärmen schneller :( Wir begrüßen uns wirklich herzlich. Ein absolut lockerer Typ - auch bei unserem Foto am Vortag bei der Wettkampfbesprechung. Zurück zur Wechselzone und endlich den Neo überziehen. Noch 30 Minuten bis zum Start.

Ich verabschiede mich bei meinen Motivatoren - wenn ich jetzt schon die Schwimmbrille aufgehabt hätte, wäre sie voll Wasser gelaufen. Das sind wirklich tolle emotionale Momente! Ich Danke Euch!

Ich gehe runter zum Wasser und schwitze enorm. Es sollte insgesamt ein heisser Tag werden. Ich stürze mich in die kalten Fluten - denke ich jedenfalls - und muss feststellen, das sich die Wassertemperatur über Nacht nicht wirklich reduziert hat... Kurz einschwimmen und dann wieder raus, um noch einen letzten Schmatzer von meiner Kleinen abzuholen. Leider kann ich sie nicht finden - dafür sehe ich Steffi und seinen Sohn Consti in der zweiten Reihe. Ich umarme Steffi herzlichst und vergesse glatt, das ich ziemlich nass bin...Egal, Steffi hat sich nichts anmerken lassen :) Die Zeit wird jetzt knapp und ich gehe wieder ins warme Wasser und suche mir eine gute Ausgangsposition. Es wird die Nationalhymne gespielt und dann geht es auch schon los...

Ich komme gut weg und stecke keinerlei Prügel ein, finde schnell einen Rythmus - aber irgendwie nicht den Richtigen. Schon bei der ersten Wendeboie wird mir klar, das es heute ein hartes Brot wird. Ich bekomme meinen Puls nicht runter und muss schon jetzt kämpfen - das kannte ich bis dato nicht... Beim Landgang nach gut 2 km stelle ich dann doch ziemlich überrascht fest, das ich genau im Plan bin. Ich schöpfe Mut und meine Energie kommt zurück. Auf der letzten Geraden kann ich dann auch eine von den Profifrauen überholen und komme nach 56 Minuten aus dem Wasser - genau meine Wunschzeit. Ich kämpfe mich den Berg zur Wechselzone hoch - am Rand stehen einige meiner Leute - ich laufe wie beflügelt durch die Wechselzone. Der Wechsel klappt sehr gut - ich sitze schon nach 4 Minuten auf dem Rad. Beim Rausfahren höre ich wieder die Anfeuerungsrufe meiner Fans - kann allerdings keinen sehen, da meine Brille von meinem "Körperdampf" beschlägt. Ich muss mich höllisch konzentrieren, um die Strasse zu sehen. An der ersten Kurve steht dann noch Steffi mit Sohn und brüllt mir irgendwas Motivierendes zu - ich verlasse den 1. Wechselbereich letztendlich dann doch mit einem sehr guten Gefühl.
Die Radkilometer purzeln dann nur so... Es läuft sehr gut - finde hier schnell meinen richtigen Rythmus und orientiere mich ständig am Ergomo, einem Messsystem, das mir ständig die getretene Leistung zeigt. Am 1. Berg werde ich reihenweise überholt - da muss man sich ordentlich zusammenreissen und locker bleiben...In der ersten Kurve nach dem Berg steht schon wieder Steffi und schreit mich an, das ich fasst vom Fahrrad falle. Ich kann mich aber halten und fliege dann auf den nächsten Kilometern. Am letzten Berg der ersten Runde - Heartbreak Hill - stehen wieder Leute aus meiner Fangemeinde - ich bin begeistert. Die erste Runde lief super.

In der zweiten Runde sehe ich dann weitere meiner Unterstützer: sie stehen an der ungeliebten Kopfsteinpflasterpassage "The Hell". Ich bedanke mich überglücklich. Ich sammle Kilometer und kann auf der letzten Teilstrecke ordentlich drücken und viele Plätze gutmachen. Keine 5 Kilometer vor dem Wechsel dann der Schock: Meine Kette hat sich beim runterschalten zwischen Rahmen und Ritzel verklemmt. Ich muss anhalten, absteigen und mit Gewalt die Kette herausziehen - meine Hände sehen danach aus, als hätte ich ne ganze Nacht am Mini geschraubt :) Ich ärgere mich - aber nicht lange. Ich komme zum Wechsel und höre auch die Anfeuerungen von meine Fans - kann sie aber nicht orten.
Im Wechselgarten rufe ich schon von Weitem nach etwas zum Händereinigen. Die Helfer reagieren professionell - ich bekomme Toilettenpaier und Wasser. Irgendwann sind die Hände halbwegs sauber und meine Kompressionsocken ohne Probleme übergestülpt. Ich stürze aus der Wechselzone und versuche gleichzeitig langsam zu laufen. Meine Fans warten auch schon und nun kann ich sie auch endlich sehen :) Ich bekomme wieder Gänshaut und laufe die ersten Meter richtig langsam - das war mein Plan und gefühlt mache ich das auch...Bei der ersten Kilometermarke schaue ich fassungslos auf die Uhr: 3:45 min sind 1 Minute zu schnell...Ich drossele weiter mein Tempo - jedenfalls gefühlt.

Nach 2 km steht dann wieder Steffi mit einer Überraschung: Er wedelt schon von Weitem mit einem Hawaii - Trikot und schreit mir "Denk an Kona - konzentriere Dich - dann kannst Du es schaffen" zu. Ich schaue auf die Uhr: schon wieder 3:45 min. Ich zwinge mich nun, richtig langsam zu laufen und auf den nächsten Kilometern gelingt mir dies dann endlich. Ich finde langsam meinen 4:45iger Schnitt. Meine Leute haben sich gut verteilt und ich freu mich jedesmal riesig, sie schon aus der Ferne zu sehen und zu hören! Insbesondere Andre ist mit seiner Größe gut von Weitem auszumachen und meine Ma höre ich noch von viel weiter weg "Sascha, Sascha" rufen :). Die ersten drei Runden laufen letztendlich perfekt nach Plan - vor allem Dank der tollen Unterstützung. Zu Beginn der vierten Runde merke ich dann schon die körperliche Ermüdung und es wird deutlich, das ich dem zu hohen Anfangstempo Tribut zollen muss - Steffi motiviert mich jedoch wieder und auch Ramona und Mark bringen mich weiter laufend gen Ziel.
Auf der anderen Main- Seite werden dann die Teufelchen auf den Schultern immer lauter. Ich denke an Steffis Spruch: "Wer geht, hat aufgegeben". Irgendwann schliesse ich eine Kompromis: Gehen an den Versorgungsstationen und danach sofort wieder Tempo aufnehmen. Das mache ich an den nächsten drei Stationen. Ich werde von unendlich vielen Leuten überholt - unheimlich deprimierend! Endlich überquere ich zum letzten Mal den Main und zwinge mich dann, bei der letzten Verpflegung durchzulaufen - das sollte sich noch richtig bezahlt machen...

Ich biege auf die Gerade zum Römer ein und will den Zieleinlauf dann endlich geniessen. Ein kurzer Blick über die Schulter macht mich dann jedoch richtig nervös: Ein Typ - augenscheinlich ungefähr mein Alter - sprintet auf mich auf. Ich mobilisiere alle mein Kräfte und fliege über den roten Teppich - ohne meine Leute zu sehen! Ich laufe durchs Ziel, bin überglücklich über meine Zielzeit von 9:32h und mir ist dennoch sofort klar: Heute hat es nicht gereicht. Ich habe mich nicht genug gequält. Ich werde keinen Slot ergattern.

Anschliesend werde ich freundlich in den Zielgarten gedrängt - ohne meine Leute und vor allem meine kleine Maus in den Arm genommen zu haben! Ich ruhe mich kurz aus, kann mit Andreas "Raeli" Raelert ein paar Wort wechseln und suche dann schnell den Ausgang. Nach ein paar Minuten finde ich meine Leute und kann mich nun endlich bei Ihnen für die tolle Unterstützung bedanken. Ich bin glücklich und fertig. Nach einigen bangen Minuten steht fest: Ich bin 20. in meiner AK geworden. Das war mein Ziel!

Meine Fangemeinde. Ich danke Euch - ohne Euch wäre es alles nicht denkbar gewesen! Leider nicht mit aufs Bild konnten mein Schwesterchen Anne, Ramona, Marc sowie Steffi und sein Sohn Consti :(

Einige Fotos und viele Umarmungen später verabschiede ich mich wieder und gehe zum Duschen und zur Massage. Ein Vorteil einer schnellen Endzeit ist ja auch ein relativ leerer Zielbereich :) Ich hole noch schnell mein Finisher - Shirt und meine Urkunde ab und "flitze" dann zu dem Treffpunkt mit meinen Leuten, um endlich das ersehnte Zielbier zu trinken - nein, natürlich hab ich nur Wasser getrunken. Toll war es dennoch, noch mit allen zusammen zu sitzen und über die Erlebnisse des Tages zu sprechen. Für alle war es anscheinend anstrengend und aufregend :) Irgendwann verabschieden wir uns und fahren zum Hotel. Auf dem Weg dahin halten wir - Kati und ich - obligatorisch beim Gasthaus zum goldenen "M" und geniessen einen Big Mäc...Einfach herrlich :)

Ein wunderbarer, unheimlich anstrengender Tag geht zu Ende. Noch viel aufregender sollte es am nächsten Tag werden - dazu dann aber später...

Bis dahin erstmal

Sascha

Montag, 21. September 2009

Blogeröffnung

Moin,

nun ist es soweit - ich habe kurz vor dem Abflug endlich etwas Zeit gefunden, meinen bzw. unseren Blog für unsere "Traumreise" zu schalten.

Wir werden versuchen, so aktuell wie möglich die Ereignisse zu schildern und freuen uns, wenn Ihr den einen oder anderen Kommentar abgebt :)

Aloha

Kati und Sascha