Mittwoch, 30. September 2009

Meine morgendliche Laufgruppe

Wie ich schon öfters erwähnt habe, ist die Vorbereitung auf Langdistanzen mit erheblichem Zeitaufwand über einen langen Zeitraum verbunden. Da schwankt die Motivation schon mal und hilft ungemein, Leute um sich zu haben, die einen dann wieder aufrichten und "antreiben".

Neben meiner kleinen Maus - die meine Launen eigentlich ständig direkt "erlebt" und mich dennoch in den letzten Jahren wirklich unglaublich unterstützt - gibt es in Kiel eine kleine, aber eingeschworene Laufgemeinde, die sich bei jedem Wetter (!) am Dienstag und Donnerstag Morgen um 6.30 Uhr an der Kieler Förde trifft. Wenn sich alle zu dieser Zeit aus dem Bett quälen konnten, sind wir schon mal 8 - 9 Verrückte, die dann nicht nur einfach laufen gehen, sondern auch mit unterschiedlichsten Theorien die Leistungen von Gruppenmitgliedern als auch von Personen des öffentlichen Lebens bewerten und einordnen. Zusätzlich werden natürlich auch allgemeine Themen des Alltags besprochen und wirklich wertvolle Hinweise an die sich offenbarende Person geliefert. In dieser Gruppe ist es also wichtig, nicht nur sportlich Aktiv sondern auch politisch, wirtschaftlich und wissenschaftlich auf der Höhe der Zeit zu sein.

Ab und zu wird auch das mehr oder weniger friedliche "Nebeneinanderlaufen" an der zu diesen Zeiten herrlich ruhigen Förde durch Unmutsäußerungen weniger glücklicherer Fahrradfahrer gestört - was dann bei den darauffolgenden Einheiten gern zurückgegeben wird. Einfach wunderbar.

Sinn dieser Gruppe ist es natürlich, sich auf Wettkämpfe vorzubereiten. Die einen denken dabei nur an Laufen, andere an Triathlon und wieder andere an richtig lange Laufen...Dieses Jahr hatte sich die Gruppe aus Individualisten dann mal vorgenommen, ein Event gemeinsam zu absolvieren. Was bietet sich da besser an, als ein Staffelmarathon in der näheren Umgebung? Um den Reiz und Ansporn zu erhöhen, wurde eine eigene Wertung geschaffen: die Hosenträgerwertung! Der Hintergrund soll hier nicht weiter erläutert werden, es sei nur gesagt, das diese Wertung höher anzusetzen ist, als ein Gesamtsieg oder Spitzenplatz bei Einzelwettkämpfen :)

Es kam wie es kommen musste - wir landeten erwartungsgemäß ziemlich weit vorne (10. Platz!) - das durchnittliche Niveau unserer Laufgruppe ist schon beeindruckend. Wir hatten wirklich viel Spaß, insbesondere bei der Vergabe der Hosenträger anschließend machten wir der eigentlichen Siegerehrung doch erheblich Konkurrenz. Ein toller Tag - zumal ich die interne Wertung gewinnen konnte und somit stolzer Besitzer mehr oder weniger goldener Hosenträger bin. Um den Druck etwas zu erhöhen, wurde für die Staffel im nächsten Jahr beschlossen, durch Qualifikationszeiten das Niveau der Mannschaft und damit auch die Wahrscheinlichkeit eines Gesamt-Podiumplatzes zu erhöhen. Ich bin gespannt.

Die letzten Läufe vor einem Wettkampf werden dann gerne zu Aufmunterungen aber auch zur realistischen Einschätzungen der jeweiligen möglichen Leistung genommen - so bleibt man immer schön auf dem Boden der Tatsachen:)! Einziges Manko unserer tollen Truppe ist das fehlen von weiblichen Mitgliedern - trotz erheblicher Bemühungen ist es uns bis dato nicht gelungen, diesen Umstand zu ändern. Aber vielleicht ist es auch gut so - man möge sich nicht vorstellen, was Frauen bei soviel geballter Sportlichkeit, Intellegenz und purer Natürlichkeit zu dieser frühen Stunde machen würden...

Ich bedanke mich für die vielen gemeinsamen Laufkilometer in den letzten Jahren und freue mich schon jetzt auf weitere!

Sascha

Dienstag, 29. September 2009

Neues Wettkampfmaterial

Als ich am 26. Juli nach meinem Einsatz beim Hamburg - Triathlon über die Messe schleiche, treffen wir am Stand von Pearl Cycles den Henrik - er betreibt den Radladen PICOCYCLES in Kiel. Wir begrüßen uns kurz und kommen schnell ins Gespräch, als wir - das sind Dirk Lonnemann und ich - meine Reise nach Hawaii ansprechen. Ich erkläre Ihm, das ich gern mit enem Zeitfahrrad auf Hawaii antreten würde - mir aber finanziell die Hände etwas gebunden sind. Er ist sofort begeistert und verspricht mir, sich mit den anderen Teilhabern zu besprechen und mir dann einen Vorschlag zu unterbreiten. Einige Tage später bin ich bei Ihm im Laden und stehe vor meinem neuen Rahmen. Er macht mir ein unheimlich gutes Angebot - ich schlage sofort ein. Am nächsten Tag lasse ich Ihm meinen Designwunsch zukommen - es sollte schon was auffälliges sein - um auch etwas Werbung machen zu können...Das ist das tolle an den Perl - Rädern: Du kannst dein eigenes Design kreieren! Ein paar Tage später hängt der Rahmen dann im Geschäft und zwei weitere Tage später ist mein neues Rad aufgebaut.
Schon bei der ersten Testfahrt ist offensichtlich, wofür das Ding da ist: zum schnellen fahren! Ich sitze jetzt mit wesentlich mehr Überhöhung erheblich aerodynamischer auf dem Rad. Dennoch ist es bequemer als das "Alte" - man sitzt schön "zusammengekauert" auf dem Radl.

Ich muss nur wenige Einstellungen vornehmen und geniesse jeden Kilometer mit dem "Neuen".
Auch die letzte längere Radeinheit am letzten Wochenende von 4 1/2 Stunden waren richtig toll und ich konnte ohne Probleme fast durchgehend die Aeroposition halten - mit einigen ordentlichen "Drückerpassagen" mit Steffi zusammen. Ich bin völlig begeistert und mein Motivation ist auch wieder zurück :)
Zusätzlich hat mein Schwager Andre mir dann noch den ersehnten Aerohelm vom Radhaus Rostock mitgebracht - vielen Dank an Micha Tesch! Der Schweiß von Raeli macht richtig aggressiv :) . Jetzt ist meine Wettkampsausrüstung fast vollständig - ich warte nur noch auf meine neue Hose... Die sollte aber die Tage auch noch eintreffen...


Last es Euch gut gehen.


Euer Sascha

Montag, 28. September 2009

Slotvergabe Frankfurt

Am Morgen nach dem Wettkampf genossen wir das unglaublich teure Frühstücksbuffett im Hotel – gemeinsam mit Kati´s Eltern. Nachdem die Speicher wieder gefüllt waren, ging es dann auch direkt zur Siegerehrung – allerdings nicht ohne vorher noch zum Bankautomaten zu rennen und ein paar Euros abzuholen – man kann ja nie wissen und die Hoffnung stirbt zuletzt...Es sollte viel aufregender als der Wettkampf am Vortag werden!

Als wir ankommen, öffnen sich gerade die Türen der Eissporthalle und die mehreren hundert Personen drängen in die Halle. Etwas später wird klar warum: Es gibt richtig lecker was zu Essen. Ich hätte mir die Beschreibung von der Awardsparty doch noch mal durchlesen sollen :) Deshalb auch der hohe Eintrittspreis. Wir stopfen die letzten leeren Ecken unserer Mägen mit den Köstlichkeiten und lauschen der Siegerehrung der Profis.

Es ist toll zu sehen, das Raeli Vierter geworden ist – trotz seiner Magenprobleme beim Laufen. Er konnte „nur“ noch einen 2:48h - iger Marathon laufen...wahnsinn diese Jungs.

Anschliessend beginnt dann endlich die Slotvergabe. Gestartet wird bei den älteren Altersklassen (AK) und dann geht’s immer weiter runter. Schon bei den etwas höheren AK´s wird offensichtlich, das ich mit meinem 20. Platz und 14 zu vergebenden Slot mit viel Glück einen ergattern könnte. Es verzichten einige auf ihr Startrecht für Hawaii.

Die Vergabe zieht sich unendlich in die Länge. Da jeder Sportler mindestens dreimal aufgerufen wird, vergehen ewige Minuten, ja Stunden, bis endlich meine AK dran ist. Um 15 Uhr geht’s dann endlich mit der AK M30 los. Die Ersten sagen alle schnell zu – ab der Pos. 5 verzichten dann schon einige und meine Hoffnung steigt. Ich kann schon ewig nicht mehr sitzen und laufe in der ganzen Halle hin und her. Bis zum 16. Platz sagen 5 Leute ab – es muss also nur noch einer absagen, um meinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen! Schnell sagen dann aber der 17. und 18. zu, so das ich vor Spannung wie ein Rumpelstielzchen umherlaufe. Dann der Schock: Sie machen noch eine Pause! Wieder 5 Minuten warten und dann der Aufruf des 19. – ein Däne: Lars Ole Thomsen – seitdem mag ich Dänen noch mehr! Er ist nicht in der Halle – das wird schnell deutlich und ich laufe zu meiner Kleinen und wir feiern schon jetzt - obwohl noch zum dritten Mal der Name des Dänen aufgerufen wird. Als dieser in der Liste gestrichen wird und meine Name durch die Halle schallt, rufe ich lauthals „Ja“ – als danach gefragt wird, ob ich den Slot haben will. Ich geh mit weichen Knien aufs Podium und kann es nicht fassen. Sogar meine Begleiter sind fassungslos und können nur mit Mühe ordentliche Bilder machen :)


Ein wirklich emotionales Erlebnis. Mit viel Willen schreibe ich meinen Namen in Druckbuchstaben und leiste eine Unterschrift – meine Hände zittern richtig vor Freude.
Das Geld ist auch schnell weg und ich halte wenig später meine Unterlagen für den IRONMAN HAWAII 2009 in den Händen!

Rückblickend wird mir bewusst, das ich beim Wettkampf wirklich alles richtig gemacht habe. Hätte ich auch nur zum Wasserlassen angehalten oder wäre bei der letzten Verpflegung gegangen, hätte mich der mit 16 Sekunden (!) hinter mir einlaufende und tatsächlich in meiner AK startende Sportsfreund überholt und mir womöglich den Startplatz vor der Nase weggeschnappt! Letztendlich alles richtig gemacht! Bam, Bam, Bam!

Also Leute, die Ihr vor Ort und auch in Gedanken bei mir wart – Ihr habt es geschafft, Ihr habt mich nach HAWAII getragen! Ich danke Euch nochmals für die wirklich tolle Unterstützung und weiß seit meinem eigenen Supporter – Einsatz beim Ostseeman diesen Jahres noch mehr zu würdigen, was Ihr geleistet habt!

Ich hoffe, ich kann Euch mit diesem Blog und den hoffentlich tollen Bildern und Geschichten etwas zurück geben. Seit alle umarmt......


ALOHA

Euer Sascha

Sonntag, 27. September 2009

Rennbericht IM Frankfurt

Für alle, die nicht dabei waren, hier nun eine Zusammenfassung des Wettkampfes in Frankfurt:

Es begann, wie schon bei meiner ersten Langdistanz (LD) - nämlich richtig früh: um 3 Uhr klingelt der Wecker. Ich bin sofort wach und stehe am Fenster. Sehen kann ich nicht viel - es ist stockdunkel - aber es regnet nicht. Im Vergleich zum Ostseeman also schon viel besser.
Schnell unter die Dusche und dann den ersten Kaffee runterstürzen, um auch den Verdauungstrack in Wallung zu bringen. Die am Vortag gekauften Nahrungsmittel werden mit für diese Uhrzeit ungewöhnlich gutem Hunger vertilgt. Schon jetzt trinke ich soviel Wasser wie ich mag dazu. Die Aufregung steigt mit jedem Schluck...

Wir packen zügig die Sachen - schließlich wollte ich nicht mit dem letzten Bus vom Frankfurter Zentrum zum Langener Waldsee fahren. Als wir dann im Bus sitzen, stellen wir fest, das wir wahrscheinlich die ersten Fahrgäste sind - aber besser zu früh, als zu spät.

Als wir dann am See ankommen, bestätigt sich die Vermutung - ich habe ziemlich viel Platz zum Rad- und Klamottencheck. Vereinzelt sieht man ein paar bekannte Gesichter: Frank Baalke aus Schwerin und auch Michael Krüger aus Kiel haben es anscheinend auch nicht im Bett ausgehalten.

Gegen 6 Uhr trifft dann meine gesamte Fangemeinde ein. Ich kann sie trotz des nun schon ziemlich vollen Eingangsbereiches gut an den hellblauen T-Shirts erkennen. Ich bekomme Gänsehaut und muss schon jetzt fast eine Träne verdrücken. Die Unterstützung ist schon der reine Wahnsinn und sollte mich an diesem Tag auch zu einer unglaublichen Leistung treiben...Aber dazu später.

Meine "Unterstützer" sehen alle ziemlich Müde aus - kein Wunder um diese Zeit. Es bleibt etwas Zeit zum schnacken oder besser ablenken - schließlich war ich füh hier und hab alles fürs Rennen erledigt.

Irgendwann packt es mich dann doch und ich mache mich daran, meine Körpertemperatur zu erhöhen. Ich gehe raus aus dem Getümmel und laufe locker im Wald. Als ich dann zum ersten kurzen Sprint ansetze, werde ich überholt: Chris McCormak ist schon beim Aufwärmen schneller :( Wir begrüßen uns wirklich herzlich. Ein absolut lockerer Typ - auch bei unserem Foto am Vortag bei der Wettkampfbesprechung. Zurück zur Wechselzone und endlich den Neo überziehen. Noch 30 Minuten bis zum Start.

Ich verabschiede mich bei meinen Motivatoren - wenn ich jetzt schon die Schwimmbrille aufgehabt hätte, wäre sie voll Wasser gelaufen. Das sind wirklich tolle emotionale Momente! Ich Danke Euch!

Ich gehe runter zum Wasser und schwitze enorm. Es sollte insgesamt ein heisser Tag werden. Ich stürze mich in die kalten Fluten - denke ich jedenfalls - und muss feststellen, das sich die Wassertemperatur über Nacht nicht wirklich reduziert hat... Kurz einschwimmen und dann wieder raus, um noch einen letzten Schmatzer von meiner Kleinen abzuholen. Leider kann ich sie nicht finden - dafür sehe ich Steffi und seinen Sohn Consti in der zweiten Reihe. Ich umarme Steffi herzlichst und vergesse glatt, das ich ziemlich nass bin...Egal, Steffi hat sich nichts anmerken lassen :) Die Zeit wird jetzt knapp und ich gehe wieder ins warme Wasser und suche mir eine gute Ausgangsposition. Es wird die Nationalhymne gespielt und dann geht es auch schon los...

Ich komme gut weg und stecke keinerlei Prügel ein, finde schnell einen Rythmus - aber irgendwie nicht den Richtigen. Schon bei der ersten Wendeboie wird mir klar, das es heute ein hartes Brot wird. Ich bekomme meinen Puls nicht runter und muss schon jetzt kämpfen - das kannte ich bis dato nicht... Beim Landgang nach gut 2 km stelle ich dann doch ziemlich überrascht fest, das ich genau im Plan bin. Ich schöpfe Mut und meine Energie kommt zurück. Auf der letzten Geraden kann ich dann auch eine von den Profifrauen überholen und komme nach 56 Minuten aus dem Wasser - genau meine Wunschzeit. Ich kämpfe mich den Berg zur Wechselzone hoch - am Rand stehen einige meiner Leute - ich laufe wie beflügelt durch die Wechselzone. Der Wechsel klappt sehr gut - ich sitze schon nach 4 Minuten auf dem Rad. Beim Rausfahren höre ich wieder die Anfeuerungsrufe meiner Fans - kann allerdings keinen sehen, da meine Brille von meinem "Körperdampf" beschlägt. Ich muss mich höllisch konzentrieren, um die Strasse zu sehen. An der ersten Kurve steht dann noch Steffi mit Sohn und brüllt mir irgendwas Motivierendes zu - ich verlasse den 1. Wechselbereich letztendlich dann doch mit einem sehr guten Gefühl.
Die Radkilometer purzeln dann nur so... Es läuft sehr gut - finde hier schnell meinen richtigen Rythmus und orientiere mich ständig am Ergomo, einem Messsystem, das mir ständig die getretene Leistung zeigt. Am 1. Berg werde ich reihenweise überholt - da muss man sich ordentlich zusammenreissen und locker bleiben...In der ersten Kurve nach dem Berg steht schon wieder Steffi und schreit mich an, das ich fasst vom Fahrrad falle. Ich kann mich aber halten und fliege dann auf den nächsten Kilometern. Am letzten Berg der ersten Runde - Heartbreak Hill - stehen wieder Leute aus meiner Fangemeinde - ich bin begeistert. Die erste Runde lief super.

In der zweiten Runde sehe ich dann weitere meiner Unterstützer: sie stehen an der ungeliebten Kopfsteinpflasterpassage "The Hell". Ich bedanke mich überglücklich. Ich sammle Kilometer und kann auf der letzten Teilstrecke ordentlich drücken und viele Plätze gutmachen. Keine 5 Kilometer vor dem Wechsel dann der Schock: Meine Kette hat sich beim runterschalten zwischen Rahmen und Ritzel verklemmt. Ich muss anhalten, absteigen und mit Gewalt die Kette herausziehen - meine Hände sehen danach aus, als hätte ich ne ganze Nacht am Mini geschraubt :) Ich ärgere mich - aber nicht lange. Ich komme zum Wechsel und höre auch die Anfeuerungen von meine Fans - kann sie aber nicht orten.
Im Wechselgarten rufe ich schon von Weitem nach etwas zum Händereinigen. Die Helfer reagieren professionell - ich bekomme Toilettenpaier und Wasser. Irgendwann sind die Hände halbwegs sauber und meine Kompressionsocken ohne Probleme übergestülpt. Ich stürze aus der Wechselzone und versuche gleichzeitig langsam zu laufen. Meine Fans warten auch schon und nun kann ich sie auch endlich sehen :) Ich bekomme wieder Gänshaut und laufe die ersten Meter richtig langsam - das war mein Plan und gefühlt mache ich das auch...Bei der ersten Kilometermarke schaue ich fassungslos auf die Uhr: 3:45 min sind 1 Minute zu schnell...Ich drossele weiter mein Tempo - jedenfalls gefühlt.

Nach 2 km steht dann wieder Steffi mit einer Überraschung: Er wedelt schon von Weitem mit einem Hawaii - Trikot und schreit mir "Denk an Kona - konzentriere Dich - dann kannst Du es schaffen" zu. Ich schaue auf die Uhr: schon wieder 3:45 min. Ich zwinge mich nun, richtig langsam zu laufen und auf den nächsten Kilometern gelingt mir dies dann endlich. Ich finde langsam meinen 4:45iger Schnitt. Meine Leute haben sich gut verteilt und ich freu mich jedesmal riesig, sie schon aus der Ferne zu sehen und zu hören! Insbesondere Andre ist mit seiner Größe gut von Weitem auszumachen und meine Ma höre ich noch von viel weiter weg "Sascha, Sascha" rufen :). Die ersten drei Runden laufen letztendlich perfekt nach Plan - vor allem Dank der tollen Unterstützung. Zu Beginn der vierten Runde merke ich dann schon die körperliche Ermüdung und es wird deutlich, das ich dem zu hohen Anfangstempo Tribut zollen muss - Steffi motiviert mich jedoch wieder und auch Ramona und Mark bringen mich weiter laufend gen Ziel.
Auf der anderen Main- Seite werden dann die Teufelchen auf den Schultern immer lauter. Ich denke an Steffis Spruch: "Wer geht, hat aufgegeben". Irgendwann schliesse ich eine Kompromis: Gehen an den Versorgungsstationen und danach sofort wieder Tempo aufnehmen. Das mache ich an den nächsten drei Stationen. Ich werde von unendlich vielen Leuten überholt - unheimlich deprimierend! Endlich überquere ich zum letzten Mal den Main und zwinge mich dann, bei der letzten Verpflegung durchzulaufen - das sollte sich noch richtig bezahlt machen...

Ich biege auf die Gerade zum Römer ein und will den Zieleinlauf dann endlich geniessen. Ein kurzer Blick über die Schulter macht mich dann jedoch richtig nervös: Ein Typ - augenscheinlich ungefähr mein Alter - sprintet auf mich auf. Ich mobilisiere alle mein Kräfte und fliege über den roten Teppich - ohne meine Leute zu sehen! Ich laufe durchs Ziel, bin überglücklich über meine Zielzeit von 9:32h und mir ist dennoch sofort klar: Heute hat es nicht gereicht. Ich habe mich nicht genug gequält. Ich werde keinen Slot ergattern.

Anschliesend werde ich freundlich in den Zielgarten gedrängt - ohne meine Leute und vor allem meine kleine Maus in den Arm genommen zu haben! Ich ruhe mich kurz aus, kann mit Andreas "Raeli" Raelert ein paar Wort wechseln und suche dann schnell den Ausgang. Nach ein paar Minuten finde ich meine Leute und kann mich nun endlich bei Ihnen für die tolle Unterstützung bedanken. Ich bin glücklich und fertig. Nach einigen bangen Minuten steht fest: Ich bin 20. in meiner AK geworden. Das war mein Ziel!

Meine Fangemeinde. Ich danke Euch - ohne Euch wäre es alles nicht denkbar gewesen! Leider nicht mit aufs Bild konnten mein Schwesterchen Anne, Ramona, Marc sowie Steffi und sein Sohn Consti :(

Einige Fotos und viele Umarmungen später verabschiede ich mich wieder und gehe zum Duschen und zur Massage. Ein Vorteil einer schnellen Endzeit ist ja auch ein relativ leerer Zielbereich :) Ich hole noch schnell mein Finisher - Shirt und meine Urkunde ab und "flitze" dann zu dem Treffpunkt mit meinen Leuten, um endlich das ersehnte Zielbier zu trinken - nein, natürlich hab ich nur Wasser getrunken. Toll war es dennoch, noch mit allen zusammen zu sitzen und über die Erlebnisse des Tages zu sprechen. Für alle war es anscheinend anstrengend und aufregend :) Irgendwann verabschieden wir uns und fahren zum Hotel. Auf dem Weg dahin halten wir - Kati und ich - obligatorisch beim Gasthaus zum goldenen "M" und geniessen einen Big Mäc...Einfach herrlich :)

Ein wunderbarer, unheimlich anstrengender Tag geht zu Ende. Noch viel aufregender sollte es am nächsten Tag werden - dazu dann aber später...

Bis dahin erstmal

Sascha

Montag, 21. September 2009

Blogeröffnung

Moin,

nun ist es soweit - ich habe kurz vor dem Abflug endlich etwas Zeit gefunden, meinen bzw. unseren Blog für unsere "Traumreise" zu schalten.

Wir werden versuchen, so aktuell wie möglich die Ereignisse zu schildern und freuen uns, wenn Ihr den einen oder anderen Kommentar abgebt :)

Aloha

Kati und Sascha